Hallo an Alle,
ich hatte das Glück, dass ich durch ein Mitglied in meinen Kontakten auf ein Radiointerview aufmerksam gemacht wurde. Ich hatte es mir direkt zweimal angehört. Einmal nur so und beim zweiten Mal habe ich mir das wichtigste rausgeschrieben. Von Herrn Werner kann man einiges lernen nicht nur in Sachen Erfolg, generell ein sehr interessanter und vor allem authentischer Mensch. In einer anderen Gruppe in der ich sowohl den link als auch die Zusammenfassung reingestellt habe, wurde ich per PN gefragt, ob man die Zusammenfassung nutzen darf. Darf man, dafür hatte ich sie gemacht, da man so zum Gehörten auch noch das Geschriebene Wort hat. Mir selber fällt es auch immer leichter, wenn ich noch mal auf etwas Geschriebenes zurück greifen kann.
Hier der link zum Interview: http://tinyurl.com/6xnketm
Ich wünsche allen noch einen schönen Tag!
Liebe Grüße
Bettina Knierim
Und hier die Zusammenfassung:
Punkte aus dem Interview mit Götz Werner (dm drogerie markt)
Was man beim Rudern lernt und fürs Unternehmersein übertragen kann:
- Dranbleiben 
- Durchhaltevermögen 
- Nicht locker lassen 
 „Beharrlich im Bemühen und Bescheiden in der Erfolgserwartung!“
Nach der Meinung von Götz Werner gehen die Dinge schief, wenn zwei Dinge zusammen kommen: 
1) ungeduldigem Bemühen 
2) anspruchsvoll in der Erfolgserwartung
- mit den Umweltbedingungen zurecht kommen (vorzugsweise glattes Wasser) 
- über sich hinaus wachsen (Grenzen überschreiten): „Die Möglichkeit überhaupt ins Auge fassen, dass man etwas erreichen kann, was eigentlich unglaublich war noch kurz vorher.“ 
- „Im Rhythmus liegt die Kraft.“ (in Aktion und Reflektion bleiben) 
- „Wenn der Rhythmus nicht zum Tragen kommt, wenn der Rhythmus abgeschnitten wird, dann kommt es zu Einseitigkeiten und Einseitigkeiten führen nie zum Erfolg.“ 
- „Viele Menschen kommen aus dem Rhythmus und merken es gar nicht und meinen dann das wäre das normal, aber dadurch dass man sozusagen eine Art Maßstab hat, hat es eine große Wirkung für eine bewusste Lebensführung.“ 
- Anzeichen, wenn man aus dem Rhythmus gerät: ungeduldig, hektisch, Kurzatmigkeit, …
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Wachsen wollen = Abgeben, Aufgaben übertragen, anderen das Zutrauen geben, das sie es auch können oder sogar besser machen
„Solange man Chef ist, muss man die Rolle auch ausfüllen. … Darauf kommt es aber an, dass andere da sind, die immer in die Aufgabe einsteigen können. … Man muss gucken, dass man im Unternehmen viele Chefs hat, viele Unternehmer hat, dass das unternehmerische Element .. bei möglichst vielen vorhanden ist und das die nicht exklusiv für den Obersten bleibt, weil der oben ist ja selten vorne. Das eigentliche Geschäft findet vorne statt beim Kunden.“
Dialogische Führung
- auf Augenhöhe begegnen mit allen Mitarbeitern 
- es ist ein Problem wenn man Gemeinschaften als Pyramiden sieht, mit unten und oben 
- totale Anerkennung, wechselseitige Wertschätzung, wir arbeiten alle arbeitsteilig zusammen, es gibt 
keine wichtigen und unwichtigen Tätigkeiten 
- „Eine Überlegenheit, die man nicht ständig ausspielen muss!“ 
- angemessene Verhaltensweise: dass man sich so verhält wie es den Aufgaben, die man hat, der 
Verantwortung, die man ausübt, wie es für die anderen Menschen notwendig ist – immer auf 
Augenhöhe der Situation angepasst 
- „Das ist der Weg, den ich beschreiten konnte.“: „Man soll sich so verhalten wie man ist … 
authentisch werden.“ 
- Glück braucht es, Mentoren, Leitsprüche – Dinge, die einem Orientierung geben
Lebenslauf Götz Werner
Mein Name ist Götz Werner und ich bin Menschfreund und Unternehmer. Leute, die mich früher wegen meiner Ideen belächelt haben, beneiden mich heute um meinen Erfolg. Kollegen und Journalisten sehen in mir wahlweise einen Guru, einen Revolutionär oder einen guten Riesen. Dabei handele ich lediglich nach meiner Überzeugung: das Zutrauen den Menschen veredelt. Das auf die Palme bringen mich Sätze wie „Ich habe gedacht!“ oder „Das machen wir schon immer so!“ Ich habe gelernt, wer will findet Wege und wer nicht will findet Gründe!
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Sie können kein Unternehmer sein, wenn sie kein Menschenfreund sind. Man tut was (unternimmt was) für Menschen und Profit machen ist kein Ziel, sondern eine Bedingung, sowie Atmen auch eine Notwendigkeit ist aber kein Ziel. Was wir machen hat aber immer den Menschen zum Ziel, unmittelbar oder mittelbar.
Unterscheiden zwischen dem Begriff Erfolg und Begriff Gelingen: Manche sagen Erfolg und meine Gelingen. Mir ist etwas gelungen. Erfolg ist etwas wo man etwas tut was Folgen hat und wo man dann mit den Folgen umgehen muss. Ich kann nicht so weiter machen wie ich zum Erfolg gekommen bin. Erfolg bedingt Verantwortung (Folgen).
Weil ich vorsichtig (umsichtig) bin, kann ich risikobereit sein.
Man sollte keine Fragen beantworten, die nicht gestellt wurden.
Unternehmen (nicht die Philosophie) müssen sie ständig ändern, sonst werden sie schlecht.
Je mehr die Betroffenen zu Beteiligten werden, desto so besser fürs Unternehmen.
Auszubildende (passiver Begriff) heißen bei dm Lernling (aktiver Begriff) – müssen Theaterkurse besuchen – damit sie Persönlichkeiten werden, wir brauchen Menschen im Unternehmen, die sich nicht vorm Kunden verstecken sondern auf sie zugehen
Alles fängt mit einer Utopie an und wird dann zur Selbstverständlichkeit. Unternehmer haben Visionen.
Der Unternehmer ist jemand, der mit Fragen in der Welt lebt und der Manager ist jemand, der mit Antworten in der Welt lebt. Man muss mehr Fragen haben wie Antworten. Ohne Visionen hätten wir keine Zukunft.
Freiheiten kann man nicht geben, Freiheit muss sich der einzelne selbst nehmen. Was man einräumen kann sind Freiräume. Und ob die Freiräume dann ergriffen werden, dass ist eine Mutfrage für den Einzelnen, aber die Chancen sind da.
Freiherr von Stein: „Zutrauen veredelt den Menschen, ewige Vormundschaft hemmt sein Reifen.“
Unterschied Zutrauen und Vertrauen: Zutrauen müssen Sie anderen entgegen bringen.
Wenn ich mit jemand zusammen arbeite, muss ich ihm Zutrauen geben. Zutrauen ist eine Bringschuld. Vorsicht, Umsichtig ja, Misstrauen nein.
Die Dinge so gestalten, dass daraus für den Kunden etwas stimmiges herauskommt. Wichtig ist, dass man was macht, wo der andere einen Sinn drin sieht. Sinnvermittlung. Das ist ein Unternehmen wo ich überall einen Haken dran machen kann. Auch der Kunde ist auf Augenhöhe.
Je besser Du einen Menschen erkennen kannst desto besser kannst Du ihn bedienen.
Die Frage ist immer auf was kommt es an.
Ein Unternehmer ist prinzipiell ein Exot. Ein Unternehmer ist ein Verrückter, ein Verrückter auf der Zeitachse. Er ist nicht da wo sich der Mainstream befindet, sondern ein Stückchen woanders. Das muss man sich als Unternehmer angewöhnen, dass das der Normalzustand ist. Handeln aus Erkenntnis.
Zukunft braucht Herkunft.
Konstruktive Unzufriedenheit. Die meisten Menschen leiden unter einer destruktiven Unzufriedenheit, sie wollen alles bekritteln. Konstruktive Unzufriedenheit stellt die Dinge in Frage. Das ist typisch unternehmerisch: man sieht immer das was man noch möglich sein könnte, was man besser noch machen kann.
Konstruktive Unzufriedenheit ist immer die Voraussetzung für Kreativität und Innovation.
Das Notwendige Tun und nicht es betrachten. Ein ganz großes Problem unserer Gesellschaft wir betrachten die Dinge wir bedauern es, wir beklagen sie, aber wir tun nichts.
Die Struktur einer Leistung ist immer die gleiche. Der Teufel steckt im Detail. Die Struktur muss man einmal erfasst sein. Die Struktur einer Leistung in unserem menschlichen Zusammenleben ist eben dass ich weiß für wen ich leiste und was er für Bedürfnisse hat, dass ich den anderen erkenne. Je besser ich den andern erkenne, desto besser kann ich ihm dienen. Und im Zweifelsfall erkenne ich auch mich besser. Wir spiegeln uns in der Seele der anderen.
Jeder ist Lebensunternehmer. Jeder schreibt eine Biographie.