Hallo liebe Happy Life Concept Mitglieder,
heute regnet es tatsächlich und fast würd ich sagen zum Glück ;). Ich habe definitiv ne Weltrettermacke. Aber selbst Weltretter müssen ja ab und an mal Pause machen. Ich lebe ja seit ein paar Jahren auf Sardinien und da scheint so schlappe 300 mal im Jahr die Sonne. Da kann man als Weltretter, der die Welt nur rettet, wenn die Sonne scheint, schon fast in Stress geraten.
Da komm ich vor 14 Tagen nach Deutschland (beruflicherdings) und es scheint die Sonne. Das fand ich schon ungewöhnlich. Erster Tag die Sonne scheint immer noch, zweiter Tag, dritter Tag, VIERTER TAG!!, am fünften Tag spielte ich schon fast mit dem Gedanken wieder nach Deutschland einzuwandern (zugegebenermaßen allerdings nur sehr kurz). Und dann 14 Tage AM STÜCK Sonne. Sonst nutzte ich die Deutschlandaufenthalte, dass ich wenigstens mal weltrettertechnisch die Füße hochlegen kann. Und wat is (ich bin im Kohlenpott geboren – kann ich selbst schriftlich manchmal nicht leugnen)? Selbst auf das deutsche Wetter ist kein Verlass mehr ;). ABER heute ENDLICH Regen ;), sprich Weltretterpause. Aahh!! Beziehungsweise stimmt nicht so ganz, heute Morgen waren wir noch in Aktion, aber da schien die Sonne ja auch noch.
Soo, eigentlich weiß man nun immer noch nicht wer ich bin. Wobei das ist ja auch eh mit einer der größten Herausforderungen des Lebens, erst mal selber feststellen, wer ist man eigentlich und es dann noch anderen erklären, oha! Aber zum Beispiel bin ich ein Mensch (allein das zu wissen ist oftmals schon sehr hilfreich) der keine optischen Präferenzen hat. Diese Erkenntnis liegt einer witzigen Begebenheit zu Grunde, die ich gerne mal erzählen mag. Im frühpubertären Alter (diese Zeit, wo man manchmal aus dem Blick verliert, wo eigentlich oben und unten ist – erinnert Ihr Euch auch noch?) machte ich mir so Gedanken wie eigentlich der Mann meines Lebens aussehen sollte. Groß, am besten so um die 1,90 m, sportlich athletisch, schwarzes welliges Haar, blaue Augen und auch gerne braun gebrannt. Eine Beschreibung die übrigens auf meinen Opa passte, den ich allerdings nur von Fotografien kannte. So, wie er aussehen sollte, war ja nun klar und dann sah ich ihn. Schüleraustausch St. Malo, wir laufen gerade im Hafen an den Kriegsschiffen vorbei. Und da war er. Ich konnte gerade noch das W und O von WOW denken und statt W machte es „Klong“. Ich war nämlich beim hinterher schauen vor eine Laterne gelaufen ;). Das war mir vielleicht peinlich, da trifft man mal den Mann seines Lebens und dann sowas. Ich dachte bis zu dem Zeitpunkt sowas würde nur in Slapstick-Dingern passieren. Oder wenigstens das sowas nur Männern passieren würde, aber doch nicht mir. Na ja, sei‘s drum. Laternen leuchten nicht nur selbst auch andere können dort Erleuchtung bekommen. In dem speziellen Fall ich. Ein Achten auf Äußerlichkeiten war mir ab dem Moment zu wider davon kriegt man nämlich Beulen ;). Trotz der Beule war ich dem Matrosen dankbar, versuche ich doch seitdem den Menschen hinter allem äußerlichen zu sehen und wahre Schönheit steckt für mich auch nur dort, alle Hässlichkeit übrigens auch.
Es machte mir - und macht es noch - Freude, Menschen zueinander zu bringen. Das zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben. Seit ein paar Jahren habe ich mir auf die Fahne geschrieben Menschen mit und Menschen ohne Behinderung die Herzen für einander zu öffnen. Einen Spruch von Richard von Weizsäcker mag ich in dem Zusammenhang sehr: „Nicht behindert zu sein ist wahrlich kein Verdienst, sondern ein Geschenk, das jedem – jederzeit – genommen werden kann.“ Und ich mag auch noch einen draufsetzen, nämlich das Leben. Auch das Leben als solches ist ein Geschenk und das wird uns definitiv genommen. Die Lebenszeit des Menschen, der wir gerade sind, ist begrenzt, sprich endlich in einer großen Unendlichkeit. Bettina Knierim bin ich eben nur einmal. Es lohnt sich jeden Tag als eine kleine Lebenseinheit zu sehen. Ganz oft gelingt es mir und manchmal eben auch nicht.
Ich bin ein fröhlicher Mensch, der aber nicht an der Oberfläche bleibt. Tiefgang mit oftmals kindlicher Fröhlichkeit so schaffe ich es die bunten Facetten des Lebens zu sehen, zu lieben und zu leben. Wofür ich immer zu haben bin, sind Dinge, die die Welt ein Stückchen besser, lebenswerter, liebenswerter für alle macht. Wenn das Ganze Spaß macht umso mehr. Ideen mitspinnen, umsetzen, ich bin immer gerne dabei. Ach so, allerdings nur wenn die Sonne scheint, sonst natürlich nicht. Wenn es regnet hüpfe ich lieber durch Pfützen. ;)
Herzliche Grüße 
Bettina