Sardischer Herbst/Winter 2012


Hier werden jetzt im November die Wiesen wieder grün. Dieses Jahr nach der Wahnsinnssommerhitze (die es in dieser Form hier auch schon seit 50 Jahren nicht mehr gab) sind die Wiesen dafür allerdings einen Monat zu spät dran, was sich leider sehr negativ für die Wildpferdherde in Gesturi entwickelt. Ich hoffe wahrhaftig auf Regen, damit das Gras schneller wächst. Überhaupt gestaltet sich der Winter hier anders als ich es aus Deutschland kenne. Der Winter ist hier insgesamter grüner. Hier gibt es auch Bäume, die ihr Laub abwerfen, aber eben auch genügend die es halten.

 

Zentralheizungen kennt man hier nicht, okay man kann sich selbst jetzt über Tag immer noch sitzend draußen aufhalten ohne zu frieren. Gegen Abend sollte man dann aber doch den Kamin anmachen. Vieles geht hier ursprünglicher und rustikaler oder einfach einfacher zu. Hier lebt man noch traditionsbewußt. Das merkt man auch am Essen. Fast Food hat hier keine echte Chance. In der Hauptstadt findet man natürlich auch McDonalds. Die Neuerungen des Festlandes schwappen tatsächlich so nach und nach auch auf die Insel. Aber der Sarde ist stolz und das ist auch gut so, so erhält er sein Kulturgut und bevorzugt ein gesundes Leben, was sich europaweit (vielleicht sogar weltweit, weiß ich jetzt gar nicht) in der größten Bevölkerungsdichte von über hunderjährigen zeigt.